Willkommen auf der Seite der
Psychotherapeutischen Praxis

Dr. Dr. Andreas Bell

Heilpraktiker für Psychotherapie

Die Psychotherapie

Wie funktioniert Psychotherapie?
Psychotherapie umfasst die Feststellung, Heilung oder Linderung von psychischen Störungen mit Krankheitswert. Psychische Störungen sind wie körperliche Krankheiten weit verbreitet und können jeden treffen. Ursachen sind häufig persönliche Lebenserfahrungen, manchmal in Verbindung mit körperlichen Veranlagungen oder akuten Erkrankungen. In meiner Praxis kann ich ein weites Spektrum häufig vorkommender psychischer Störungen behandeln:

  • Chronische depressive Verstimmungen, auch Burn Out
  • Ängste, insbesondere Panikstörungen, Agoraphobien, Soziale Ängste, Krankheitsängste, generalisierte Angststörung
  • Zwangsstörungen
  • Verhaltensstörungen in Bezug auf Essen, Schlafen, Sexualität
  • Akute Lebenskrisen nach Trennung, Verlust eines geliebten Menschen, bedrohlichen Diagnosen, Verlust des Arbeitsplatzes
  • Anpassungsstörung

Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit besteht in der Therapie von Konsumstörungen mit Alkohol, Medikamenten oder illegalen Substanzen.

Jeder Behandlung geht eine ausführliche Diagnostik voraus. Denn viele unangenehme Empfindungen haben gar keinen Krankheitswert. Trauer nach einem Verlust, Niedergeschlagenheit aufgrund einer Enttäuschung oder das gelegentliche Bedürfnis nach Rückzug mögen gesellschaftlich tabuisiert sein, sind aber völlig normal. Krankhaft werden diese Störungen erst, wenn sie unangemessen lange dauern oder schädliche Nebenfolgen zeitigen. Daher muss zunächst genau geschaut werden, ob eine krankhafte, behandlungsbedürftige Störung vorliegt. Denn Psychotherapie ist Behandlung und kein Wellnessangebot.

Methode

Die Psychotherapie unterscheidet sich grob in aufdeckende und verhaltensbezogene Methoden. Die Grundlage für die aufdeckenden Verfahren war die Psychoanalyse von Sigmund Freud. Aufdeckende Verfahren gehen davon aus, dass sich frühere Erfahrungen, unbewältigte Konflikte oder verdrängte Erinnerungen schädigend auf das aktuelle Erleben und Verhalten auswirken. Wird die Ursache gefunden und bewältigt, verschwinden die Symptome in der Gegenwart. Aus der Psychoanalyse entstanden weitere Schulen, allen voran die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers. Hier erhält der Klient (nicht „Patient“) die Aufgabe, selber zu den Ursachen vorzudringen. Daneben gibt es eine Vielzahl anderer Verfahren mit Elementen aus Philosophie, Soziologie oder Kunst, die mehr oder weniger gut erforscht sind.

Als Begründer der Verhaltenstherapie gilt Burrhus F. Skinner. Hier geht es um das gezielte Verlernen problematischen Verhaltens und den Aufbau alternativer Reaktionen oder zumindest die Gewöhnung an den auslösenden Reiz. Dabei können auch die Selbstsicherheit und Selbstregulation trainiert werden. Die Ursachen des problematischen Verhaltens werden nicht primär angeschaut.

Daneben gibt es eine lange Reihe weiterer Methoden, die teilweise wissenschaftlich erforscht sind, teilweise aber dem Bereich der Esoterik oder der Quacksalberei zugeordnet werden müssen.
Allgemein gilt, dass jede Therapeutin und jeder Therapeut eine eigene Methodenkompetenz besitzt, so dass die einzelnen Therapiemethoden selten in Reinform anzutreffen sind. Ob eine Therapie gelingt, hängt maßgeblich von der Passung zwischen Therapeut und Klient/Patient ab, weniger von der Methode. Daher ist ein vertrauensvolles Verhältnis und das Gefühl des Verstandenseins unabdingbare Voraussetzung für eine Therapie.

Substanz­konsum­störung

Nur wenige Therapeuten befassen sich mit Sucht oder Substanzmissbrauch, und es existieren viele irrationale Vorannahmen über das Entstehen und die Therapierbarkeit von Konsumstörungen. Vielerorts wird einzig auf lebenslange Abstinenz gesetzt. Bei näherer Betrachtung ist aber niemals die Substanz entscheidend, sondern der Konsument entscheidet, ob aus dem Genussmittel eine Droge wird. Kern der Sucht oder des chronischen Missbrauchs ist der Kontrollverlust, also die Unfähigkeit, Zeitpunkt, Dauer und Menge des Konsums willentlich zu begrenzen. Daher muss eine erfolgreiche Therapie zur Rückerlangung der Kontrolle führen.

Manchmal ist diese Kontrolle auf Dauer unmöglich, so dass wenigstens durch eine Abstinenz weitere Schäden vermieden werden sollten. Für viele Menschen mit Konsumstörungen kommt aber eine Abstinenz nicht in Frage. Vielleicht erscheint ein Leben ohne Konsum nicht lebenswert, vielleicht gab es erfolglose Abstinenzversuche, oder jemand möchte nicht mit seiner plötzlichen Abstinenz in der sozialen Umgebung auffallen. In diesen Fällen bietet sich das „kontrollierte Trinken“ nach Prof. Dr. Joachim Körkel an. Dieses seit Jahrzehnten erforschte und wissenschaftlich anerkannte Trainingsprogramm will dazu verhelfen, durch Selbstbeaobachtung und praktische Hilfen die Kontrolle über den Konsum zu erlangen. Analog bezieht sich das Programm KISS (Kompetenz im selbstverantworteten Substanzkonsum) auf den Konsum illegaler Substanzen. Die Unterscheidung in legale und illegale Drogen ist eine rein juristische und weder medizinisch noch psychologisch fundiert.

Die Psycho­dynamische Paartherapie

Wenn die Liebe in die Jahre kommt, Konflikte zunehmen und sich die Partner hoffnungslos in die Vergangenheit zurücksehnen, muss das keine Folge falschen Verhaltens gewesen sein. Beziehungen verändern sich, sei es durch Kinder, sei es durch persönliche Weiterentwicklung eines oder beider Partner. Allmählich erkennt sich das Paar nicht mehr wieder, und an der nicht zugedrehten Zahnpastatube entzünden sich bittere Streitigkeiten.

Häufig sind die Konflikte schon im Beginn der Paarbeziehung grundgelegt. Denn sie beruhen möglicherweise auf einem Anderssein, das zunächst als bereichernd empfunden wurde. Oder der Partner wurde gewählt, um eigene Konflikte zu lösen oder von ihm zu lernen. Jedes Paar hat eine unbewusste Verbindung, die den Alltag prägt, für Attraktion oder Abneigung sorgt und zur Quelle von Liebeslust und Liebesleid wird. Dieses unbewusste Zusammenspiel stellt beiden Partnern die Erfüllung ihrer Sehnsüchte in Aussicht und verspricht ihnen gleichzeitig, die Angst vor Selbstverlust zu kontrollieren. Unbewusst heißt aber auch: Wir sehen nicht, was uns bewegt, nur wie wir uns bewegen. Und leiden unter der Eigendynamik der Paarbeziehung.

Die psychodynamische Paartherapie funktioniert ähnlich wie eine Psychoanalyse. Sie hilft, durch die Oberfläche alltäglicher Konflikte oder Abneigungen hinabzuschauen auf die ursprünglichen Wünsche und Sehnsüchte, aber auch auf Abwehr und Ängste in der Beziehung, und diese behutsam ans Licht zu bringen. Wenn dann beide Partner erkennen, was sie eigentlich bewegt und was sie füreinander bedeuten, verändert das die Beziehung deutlich. Denn nicht die Partner werden therapiert, sondern die Beziehung. Der Leitsatz der Paartherapie lautet: „Die Beziehung ist Patient – die Partner sind die Therapeuten“.

Daher ist der analytische Paartherapeut weder Richter noch Ratgeber noch Qualitätskontrolleur, sondern deutet die Interaktion des Paares, um die unbewussten Anteile der Beziehung aufzuklären, Handlungsoptionen freizusetzen und eine Reifung der Beziehung zu ermöglichen.

Auch abseits von akuten Paarkonflikten kann es bereichernd sein, diese unbewussten Anteile zu erhellen. Der befreiende Aha-Effekt löst Blockaden und weckt wieder Interesse aufeinander. Alte Liebe kann zwar nie mehr jung werden, aber reifer, schöner und befriedigender.

Die wissenschaftlichen Grundlagen dieses Paar-analytischen Verständnisses wurzeln in der interpersonellen Anwendung der Objektbeziehungstheorie. Nähere Informationen auf der Webseite des Frankfurter Instituts für Paartherapie. Gut lesbare Literatur dazu findet sich auch bei

Jürg Willi: Die Zweierbeziehung

Michael Lukas Moeller: Die Wahrheit beginnt zu zweit

Der Therapeut

Ich selber wurde psychoanalytisch durch Prof. Dr. Meistermann-Seeger, einer Schülerin von Michael Balint, und dem Lehranalytiker Dr. Rolf Arno Wirtz ausgebildet und habe langjährige Erfahrungen in der klientenzentrierten Gesprächstherapie. Als Seelsorger bin ich den Umgang mit Menschen in existenziellen Krisensituationen gewöhnt.

Der Schwerpunkt meiner Arbeit ist das Thema Sucht bzw. Substanzmissbrauch. Während Entzug und Entwöhnung mit ärztlicher Anleitung und häufig stationär erfolgen, kann es sinnvoll sein, den Konsum in verantwortbare Bahnen zu lenken und die Kontrolle darüber zurückzugewinnen. Als zertifizierter Trainer der Programme kT – kontrolliertes Trinken und KISS – Kompetenz im selbstbestimmten Substanz­konsum von Prof. Dr. Joachim Körkel begleite ich Sie dabei.

Zu meinem fachlichen Hintergrund gehören meine Promotion als Biochemiker mit klinischer Erfahrung, das Studium der Philosophie und die Promotion in Theologie auf dem Gebiet der Medizinethik. Lehraufträge in Medizinethik, Rhetorik und Didaktik sowie Wirtschaftsethik an verschiedenen Universitäten und Hochschulen gewährleisten eine hohe fachliche Qualifikation. In der Suchtforschung trete ich als gefragter Redner auf Kongressen und Fachtagungen auf.

Bitte beachten Sie auch meine Publikationsliste.

Die Kosten

GKV

Gesetzlich Versicherte können bei Ihrer Versicherung in einigen Fällen einen Zuschuss beantragen. Das kann beispielsweise als Zuschuss zu einer Heilpraktikerbehandlung erfolgen oder ausdrücklich für eine Teilnahme an dem Programm „kontrolliertes Trinken“.

PKV

Wenn Sie privat versichert sind, können Sie auf Antrag die Therapie über Ihre Krankenversicherung oder die Beihilfe abrechnen. Zahl der Sitzungen und Erstattung der Behandlungskosten hängen von Ihrer Versicherung und Ihrem Vertrag ab. Manchmal werden ohne Antrag 20-30 Sitzungen pro Jahr erstattet. Andere Versicherungen verlangen einen kurzen Antrag oder einen ausführlichen Bericht des Psychotherapeuten an den Gutachter und/oder einen Konsiliarbericht eines Facharztes vor Antritt der Psychotherapie. Ihr Sachbearbeiter wird Ihnen verbindliche Auskunft geben.

Selbstzahler

Es kann aber Gründe geben, die Versicherung nicht in Anspruch nehmen zu wollen, etwa wenn Sie Beamter/in auf Probe, eine Person des öffentlichen Lebens oder eine herausgehobene Führungspersönlichkeit sind. Daher besteht auch die Möglichkeit, die Kosten der ambulanten Therapie selbst zu übernehmen. So müssen Sie die Versicherung nicht darüber informieren, dass und warum Sie eine psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nehmen. Selbstverständlich genießen Sie absolute Vertraulichkeit.

Der Kontakt

Psycho­therapeutische Praxis

Dr. Dr. Andreas Bell
Heilpraktiker für Psychotherapie

Tel. 0221 790 028 51
bell@praxis-bell.koeln